Von Türen, Toren & Portalen

Citypastoral ludt zum 4. Mal zu einer adventlichen Geistlichen Stadtführung ein.

 

 

 

 

Während die Innenstadt immer voller und das Gedränge rund um den Göttinger Weihnachtsmarkt immer stärker wurde, machte sich eine Gruppe von über 20 Personen (darunter 5 Gäste aus Österreich) auf, um am späten Nachmittag mit einem anderen Blick durch die City zu gehen. Die Citypastoral Sankt Michael hatte zu einer letzten Geistlichen Stadtführung in diesem Jahr eingeladen. Im Mittelpunkt der Themenführung standen Stadttore, Kirchenportale, geöffnete und verschlosse Türen.

Was bekannte Kirchenlieder im Advent wie beispielsweise "Macht hoch die Tür" oder "Wachet auf, ruft uns die Stimme" durch Bildassoziationen und Musik ausdrücken, das versuchte der Rundgang an 7 ausgewählten Stationen in der Stadt zu vermitteln. Da ging es zum Beispiel um den so genannten "adventus domini", den feierlichen Einzug eines Herrschers durch das Tor einer Stadt, ein bereits in der Antike bekanntes Ritual; oder um den eschatologischen Akzent der biblischen Lesungen im Advent.

Nachdem man laut vernehmlich an einem Kirchenportal angeklopft hatte, betrat man diesmal ganz bewusst den Kirchenraum, um im Innern auf die Stille zu lauschen und das eigene Herz für Gott zu öffnen. Da ging es aber auch um Wachsamkeit, zu der uns diese vorweihnachtliche Zeit insbesonders ermahnt. In der heutigen Suche und im Ringen um eine redliche, geerdete Spiritualität würde man eher von Achtsamkeit sprechen. Diese wurde dann 2 Straßenzüge lang erprobt in so genannten Gehmeditationen. Ein wahres kleines Abenteuer durch das Gewusel von Menschen.

Den Abschluss bildete die Station in St. Marien. Hier wurde jedem nochmals klar, wie stark der Advent eine geprägte, strukturierte Zeit ist. Das zeigte nicht nur die Besichtigung des Uhrwerks von St. Marien, sondern auch die eindringlichen Worte am Ende der Führung aus Kohelet 3,1-9: "Alles hat seine Zeit."

Mechthild José-Thumbeck