Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?

Man kann sich fragen, was bewegte wohl diese bunt gemischte Gruppe von gut 70 Menschen, die am Donnerstagabend im Ancora – Zentrum - noch auf eilig herbeigeholten zusätzlichen Stühlen – dicht gedrängt beieinander saßen? War es tatsächlich die, wenn auch vielleicht vage Erwartung hier in diesem Vortrag von Pater Theo Schneider SJ endlich etwas konkret Beschreib-, Fass- und Beweisbares zu erfahren, von dem, was mit uns geschieht, wenn wir sterben? Dann hätte sich der Saal sicher schnell wieder geleert, denn Pater Schneider SJ machte gleich in seiner persönlichen Bemerkung zu Beginn seines Vortrages deutlich, dass er weder über medizinische Fakten, Erkenntnisse oder Grenzziehungen zum Beispiel über den Todeszeitpunkt diskutieren wolle, sondern er stehe hier als Christ und wolle mit den Zuhörern das Sterben als Teil des Lebens anschauen und ganz besonders dabei über die Hoffnung sprechen, die uns aus christlicher Sicht auch im Sterben beseelt.
Die zeitweise fast greifbare Stille im Raum gab ebenso wie die angeregt debattierenden  kleinen Gesprächskreise zwischendurch und die am Schluss des Vortrages gestellte Frage: Wie jemand, der eine schwere Kindheit erlebt hat zu diesem Vertrauen denn finden könne, welches ein glaubend – Hoffender besitzt, ebenso Zeugnis einer Sehnsucht nach Hoffnung ab, welche wohl jeder der Anwesenden zu diesem Abend mitgebracht hatte und uns auch über Bekenntnisgrenzen hinweg einte. So ging am Ende des Abends keiner mit größerem Wissen über das, was mit uns geschieht, wenn wir sterben, nach Hause, aber mit größerer Hoffnung. Und dass diese Hoffnung sich übertrug, das war spürbar.